Gefahrgutlogistik im PCH Packing Center

Der Umgang mit potenziell gefährlichen Gütern gehört in erfahrene und kompetente Hände. Auf der Basis jahrelanger Kompetenz erbringt die PCH Packing Center Hamburg GmbH Komplettlösungen – von der Prüfung beim Wareneingang über die sichere Einlagerung bis zur Vorbereitung für den Seetransport.
Am Hamburger Standort an der Wollkämmereistraße betreibt PCH ein modernes Gefahrgutlager mit 3.850 Quadratmetern Fläche nach Bundes­imissions­schutzgesetz (BIMSchG) und mit erteilter Genehmigung für wasser­gefährdende Stoffe.

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Beim Handling von Gefahrgütern wird nichts dem Zufall überlassen. „Jeder Sendungsauftrag im Import oder Export durchläuft eine exakte definierte Prüfung mit höchster Sorgfalt“, schildert Ole Arnd Brügmann, Geschäftsführer des PCH Packing Center Hamburg. Das Unternehmen, das auf das Be- und Entladen von Sammelgutcontainern spezialisiert ist, betreibt zwei Terminals direkt im Hamburger Hafen. Der Standort Wollkämmerei beheimatet ein modernes Gefahrgutlager mit 3850 Quadratmetern Fläche nach Bundesimissionsschutzgesetz (BIMSchG) mit erteilter Genehmigung für wassergefährdende Stoffe.

Klar definierter Prozess

Um ein Maximum an Sicherheit zu gewährleisten, beginnt der exakt definierte Prozess direkt nachdem der Auftraggeber den Auftrag über die SACO-Homepage eingebucht hat. „Dem Kunden ist damit bereits bekannt, welche Vorgaben und Anforderungen bei der Anlieferung zu erfüllen sind. Zudem teilen wir ein Zeitfenster für die Anlieferung mit, das wiederum abgestimmt ist auf den Zeitslot des geplanten Containerschiffs für den Seetransport“, erläutert Brügmann. Ohne vollständige Dokumentation nimmt das PCH Packing Center Hamburg die Fracht gar nicht erst entgegen.

Zu den unverzichtbaren Papieren zählt die Dangerous Goods Declaration (DGD): „Sie beinhaltet eine exakte Deklaration der zu transportierenden Güter“, erläutert Christopher Böhm, stellvertretender Betriebsleiter und Gefahrgutbeauftragter bei PCH: Die UN-Nummer, auch als Stoffnummer bekannt, ist hier ebenso aufgeführt wie die Stoffbezeichnung, die zu transportierende Menge, die IMO-Klasse, eine Kontaktrufnummer beim Hersteller für eventuelle Notfälle und mehr. Zudem bestehen hohe Anforderungen an die korrekte Verpackung und Kennzeichnung der Gefahrgüter, bis hin zur UN-Codierung.

Gefahrgutlager mit modernster Ausstattung

„Nur wenn die Sendung über vollständige Unterlagen verfügt und richtig markiert ist, nehmen wir sie entgegen. Der Lkw wird dann direkt zu unserem Gefahrgutlager dirigiert“, betont Böhm. Auch dort ist die gesamte Ausstattung auf ein sicheres Handling optimiert. In fünf Gefahrgutkammern werden verschiedene Stoffgruppen voneinander getrennt. Der gesamte Bereich ist mit Sprinklersystemen sowie einer CO2-Löschanlage für entzündbare Flüssigkeiten geschützt. Die Rampen, an denen Gefahrgüter umgeschlagen werden, verfügen über spezielle Einhausungen, die bei Bedarf automatisch binnen Sekunden abgeriegelt werden können. Gefahrgüter werden grundsätzlich nur an diesen Rampen umgeschlagen.

Im Wareneingang des Gefahrgutlagers schließt sich eine weitere Prüfung an: Ist die Verpackung korrekt und ist die Ware so gestaut, dass sie die Seereise unbeschadet übersteht? „Unsere Mitarbeiter mit spezieller Qualifikation prüfen dies und packen bei Bedarf neu“, sagt Böhm. Derselbe Prozess gelte selbstverständlich für Importfracht: „Auch hier kontrollieren wir die Kennzeichnung sowie die UN-Codierung der Verpackung. Als Verlader stehen wir in der Verantwortung, dass der Weitertransport sicher und regelkonform erfolgt.“

Nur korrekt deklarierte Güter, die über vollständige Unterlagen verfügen, nimmt PCH entgegen. Der Lkw wird dann ohne Umwege zum Gefahrgutlager dirigiert.

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Permanente Schulungen der Mitarbeiter

Die Komplexität der Aufgaben erfordert neben der technischen Ausstattung des Gefahrgutlagers vor allem eines: hohe Kompetenz der beteiligten Mitarbeiter. Alle hier tätigen Personen besuchen externe Schulungen, um sich das notwendige Fachwissen in Gefahrgutladung und Gefahrgut anzueignen – und regelmäßig aufzufrischen. Aktuell acht PCH-Mitarbeiter verfügen über eine staatlich anerkannte Prüfung als Gefahrgutbeauftragter, der Nachweis ist alle fünf Jahre zu erneuern. „Nur durch permanente Weiterbildung sind die hohen Anforderungen der Gefahrgutlogistik sicherzustellen. Deshalb erhält jeder Mitarbeiter, der in diesem Bereich tätig ist, zusätzliche Schulungen durch unseren externen Gefahrgutbeauftragten“, schildert Brügmann weiter.

Die hohen Qualitätsstandards als Grundpfeiler einer sicheren und zuverlässigen Gefahrgutlogistik werden regelmäßig überwacht. So meldet das PCH Packing Center Hamburg laufend alle eingelagerten Gefahrgüter an das Gefahrgutinformationssystem Gegis, auf das wiederum die Hamburger Polizei und Feuerwehr Zugriff haben. Im Gegenzug kontrolliert das Amt regelmäßig vor Ort, ebenso wie die Wasserschutzpolizei, die sich ohne vorherige Anmeldung vom korrekten Lagerzustand überzeugt.

Bis zum Stauen des Containers

Ebenso viel Fachwissen und Erfahrung erfordert das Stauen für den Seetransport. Die Exportdisposition des PCH Packing Center Hamburg erstellt die Packlisten und plant die optimierte Verteilung der Gefahrgüter auf mehrere Container. Zu beachten sind unter anderem die CTU-Codes (Cargo Transport Units) für das sichere Packen und die Ladungssicherung. „Gefahrgut muss an der Containertür gestaut werden, damit man im Ereignisfall möglichst schnell bergen oder löschen kann“, erklärt Brügmann. „Unsere Arbeit endet, wenn der Container gepackt und verschlossen ist sowie der Transport zum Schiffsterminal erfolgt.“ Wie viele Einzelschritte, Prüfvorgänge und Dokumentationspflichten zu diesem Prozess gehören, bleibt für die Auftraggeber meist verborgen.