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Obwohl die Schifffahrt – gemessen an der Transportmenge – der umweltfreundlichste Verkehrsträger ist, muss und will natürlich auch sie klimafreundlicher und ressourcenschonender werden. Gerade tut sich diesbezüglich viel: Schiffe mit alternativen Kraftstoffen haben nach Angaben der Klassifikationsgesellschaft DNV bereits 17 Prozent aller Bestellungen im Jahr 2021 ausgemacht. Auf die Bruttoraumzahl bezogen sind es sogar mehr als 36 Prozent – das zeigt die starke Akzeptanz alternativer Kraftstoffe bei größeren Schiffen. Dazu gehörten über 240 mit Flüssigerdgas (LNG), 48 mit Flüssiggas (LPG), 22 mit Methanol und vier mit Wasserstoff betriebene Schiffe.
Bei SACO als Reederei ohne eigene Schiffe wird zwar nicht darüber entschieden, ob Schiffe mit LNG- oder Methanol-Antrieb eingesetzt werden. Einflussmöglichkeiten hat aber auch der NVOCC (Non Vessel Operating Common Carrier): „Wir suchen Carrier aus, die mit sauberen Transporttreibstoffen unterwegs sind, und sprechen das in unseren Gesprächen mit den Reedern offen an“, unterstreicht General Manager Norman Vogt. „Denn jeder trägt dazu bei, den CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.“ Auch deshalb setzt man bei SACO auf direkte Dienste: „Das ist nicht nur viel serviceorientierter, sondern auch umweltfreundlicher, als diverse Häfen in Umladung anzulaufen, um so Kosten beim Transport zu sparen, dort dann aber mit dieselbetriebenen Reach-Stackern sowie Feederschiffen mehrfach umzuladen – mit vermeidbaren Umwegen auf dem Weg zum Ziel.“
Vogt zufolge hat bei den Kunden in den vergangenen Jahren bereits ein Umdenken stattgefunden: „Gerade die großen Unternehmen unterstützen Offsetting-Projekte, um ihren CO2-Ausstoß auszugleichen. Die KMUs sind oft noch nicht ganz so weit, das zu verlangen, thematisieren es aber inzwischen.“ Ohnehin ist Umweltschutz angesichts der Spezialisierung von SACO auf Sammelladung etwas komplexer: „Bei LCL, also Less-than-Container Load, ist der Entscheidungsspielraum des einzelnen Spediteurs ohnehin begrenzt“, erläutert Vogt. „Deshalb sind auch politische Vorgaben unerlässlich.“
Um das Thema Nachhaltigkeit innerhalb der Branche voranzutreiben, setzt SACO auf Ökostrom, E Stapler bei der Tochter Packing Center Hamburg (PCH), einen grüneren Fuhrpark, HVV-Tickets und Jobrad-Support für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie möglicherweise künftig sogar auf ein eigenes Windrad für die Energieerzeugung. „Als eines der Gründungsmitglieder der WorldWide Alliance (WWA) setzen wir uns hier für Greenovation ein“, sagt Vogt, der nach fast 25 Jahren im Geschäft weiß: „Nur gemeinsam sind wir stark.“
Alternative Kraftstoffe und Technologien
Anzahl der Schiffe
(in Betrieb und in Auftrag)
2020 | 2021 | 2022 | |
Scrubber* | 3867 | 4572 | 4690 |
LNG (außer Tanker) | 308 | 414 | 654 |
LNG verfügbar | 141 | 146 | 210 |
LPG | 14 | 49 | 97 |
Batterie** | 387 | 497 | 559 |
Methanol | 13 | 25 | 47 |
Wasserstoff | 3 | 3 | 3 |
* Abgasreinigungssystem, das Schadstoffe aus den Abgasen filtert
** Vollelektrische und Hybridschiffe (d.h. Schiffe mit einem gewissen Anteil an Batterien, die zeitweise vollelektrisch betrieben werden können oder auch nicht), Mindestangabe, die tatsächliche Zahl ist vermutlich höher, da verfügbare Daten der Batteriehersteller unvollständig sind
Quelle: DNV – Alternative Fuels Insight (AFI) platform